Die griechische Mythologie als unerschöpfliche Inspirationsquelle

Die griechische Tragödie findet im Hier und Jetzt statt. Ungefähr ein Drittel der Jugendlichen im Land sind arbeitslos während viele Griechen einen dramatischen Alltag erleben. Es liegt nahe, ihr Erleben mit den Heldentaten und Mutproben der antiken griechischen Erzählung zu vergleichen. Die gegenwärtigen Ereignisse in der Weltpolitik wie auch die im persönlichen Leben der Griechen erinnern an die Dramen des grossen griechischen Theaters.
Wir verlieren eine geliebte Person, wir werden durch die Untreue enttäuscht, wir befinden uns in kriegsähnlichem Zustand - wegen der realen Kriege, die stattfinden oder weil wir darum kämpfen, unsere Gesundheit und geistige Verfassung zu bewahren. Und wir alle müssen auf unterschiedliche Weise mit diesen Situationen umgehen. Alle diese Themen werden in den grossen griechischen Mythen angesprochen.
Jeder Grieche, jede Griechin ist vom eigenen kulturellen Erbe durchdrungen, wie ich in meinen zahlreichen Griechenlandreisen festgestellt habe. In den Arbeiten dieser Ausstellung spielt der griechische Hintergrund der TeilnehmerInnen eine zentrale Rolle: er ist ein Fixpunkt, auf den jede(r) einzelne zurückgreifen kann, um die persönlichen Erlebnisse zum Ausdruck zu bringen. Sie werden sehen, dass der griechische Mythos für den Schmuck und die Werke, den die KünsterInnen für die Ausstellung entworfen haben, eine enorme Inspirationsquelle ist.

M.L. de Bruine, Kunsthistorikerin. Amsterdam.